Flexible Stromvermarktung

Insbesondere wegen der in der Vergangenheit sehr volatilen Preise für Primärregelleistung sind Speicherbetreiber stets auf der Suche nach weiteren ähnlich attraktiven Geschäftsmodellen. Sehr naheliegend ist es dabei, die stetigen Schwankungen der Strompreise im Netz zu nutzen, um mit der Speicherbewirtschaftung Wertschöpfung zu betreiben bzw. Geld zu verdienen. Jeder Stromhändler, der Strom in einem Bilanzkreis verkauft, muss diese Mengen rechtzeitig „decken“, also die gleiche Menge an elektrischer Energie rechtzeitig zukaufen. Dies geschieht entweder durch langfristige Verträge, durch Kontrakte am Tag davor oder auch in der Stunde davor oder noch kurzfristiger. Gerade durch die Volatilität und Prognoseungenauigkeit erneuerbarer Energien, aber auch durch nicht vorhersehbare statistische Schwankungen können jeweils kurzfristige Überangebote oder Engpässe entstehen, die sich dann in großen Preisschwankungen ausdrücken.

Je kurzfristiger Strom gehandelt wird, desto größer sind die Preisschwankungen. Der Speicherbetreiber versucht nun, rechtzeitig billigen Strom zu kaufen, zu möglichst attraktiven Konditionen wieder im Markt unterzubringen und diese Differenz möglichst oft auszunutzen. Dies kann natürlich nur durch automatische Steuerungs- und Vermarktungsmechanismen gewährleistet werden. Aktuelle Untersuchungen haben gezeigt, dass dieser Arbitrage- oder Intraday-Handel das noch weit verbreitete Modell der Primärregelleistung noch nicht ablösen kann. Durch Änderungen im Marktdesign und individualisierte Tarifmodelle kann sich das aber ggfs. sehr schnell ändern.