Second-Life Systeme

Insbesondere bei größeren Speichersystemen für den gewerblichen Einsatz können statt neuen Batteriesystemen auch sogenannte Second-Life-Systeme, also gebrauchte Akkus aus Fahrzeugen zum Einsatz kommen. Im Vergleich zum Einsatz in Fahrzeugen bei extremen Wechselbelastungen und extremen Temperaturen stellt der Einsatz in einem industriellen Umfeld vergleichsweise nur geringe Anforderungen für dieses „zweite Akkuleben“ dar. Auch wenn die Systeme nicht mehr die volle Anfangskapazität aufweisen, kann man davon ausgehen, dass die vom Autohersteller zugesagte „Second-Life-Kapazität“ über einen Zeitraum von 10 Jahren und mehr genutzt werden kann. Vom ökologischen Standpunkt ist sicher ein weiterer Vorteil, dass nach diesem zweiten Akkuleben Recyclingkapazitäten genutzt werden können, die es jetzt noch nicht gibt, zumindest die Rohstoffe aus diesen Zellen werden dann wohl ihr drittes Leben beginnen. Natürlich hat der Einsatz dieser gebrauchten Batteriesysteme auch einen wirtschaftlichen Aspekt, werden sie doch von den Autoherstellern zu weitaus geringeren Preisen abgegeben, als man für neue Systeme ausgeben müsste. Hier sind zwar zusätzliche Aufwendungen für die mechanische Unterbringung, für die Spannungsanpassung und ggfs. für Garantierückstellungen zu berücksichtigen, aber dennoch ist die Systemtechnik im Vergleich zur Neubeschaffung immer noch wesentlich günstiger, so dass man mit Blick auf die gesamte Wirtschaftlichkeit auch von einem weiteren „virtuellen Erlöspfad“ sprechen könnte, der die Rendite des gesamten Projektes nochmals ein wenig attraktiver macht.